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Erfolgreiche ambulante Schluckendoskopie in Beatmungs-Wohngemeinschaft

Am 29. Januar 2019 fand zum ersten Mal in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Beatmung in Kerpen, gemeinsam mit dem Therapieteam Rhein-Erft und der Schluckambulanz der GFO Kliniken Troisdorf, unter der Leitung von Ulrich Birkmann, Dipl.-Heilpädagoge, Fachlicher Leiter der Schluckambulanz, sowie Dr. med. Lisa Bohnemann, Fachärztin Neurologie, Fachärztin Psychiatrie und Psychotherapie, eine ambulante Schluckendsokopie (FEES) der betroffenen Bewohner*innen statt.

Seit Dezember 2010 gibt es die „Schluckambulanz im MVZ“ in der Betriebsstätte St. Johannes der GFO Kliniken Troisdorf. Schwer-punkte sind die klinische und apparative Diagnostik und die Behandlung von Kau- und Schluckstörungen. Schon dieser erste Termin in der Wohngemeinschaft der Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH hat gezeigt, wie vorteilhaft ein solches Vorgehen für alle Beteiligten ist. Diese sind:

  • Keine Einzeltransporte
  • Keine Einzeltermine
  • Geringerer Zeitaufwand für die Mitarbeiter*innen
  • Weniger Stress für die WG-Bewohner*innen
  • Erhebliche Kostenersparnis für den jeweiligen Leistungsträger.

Niederlassungsleiterin Beate Block-Theißen ist begeistert und bedankte sich im Namen aller beim Therapiezentrum Rhein-Erft, der Schluckambulanz und dessen Team sowie den Mitarbeiter*innen in der Wohngemeinschaft. Ihrer Meinung nach sollte es, abhängig vom jeweiligen Bedarf, solche Termine öfter geben. Denn es sei bekannt, dass eine gute fachärztliche Versorgung innerhalb von Wohngemeinschaften für Menschen mit Beatmung häufig schwierig sei. „Es wäre hervorragend, eine solch gute Zusammenarbeit auch auf neurologischem Fachgebiet zu schaffen, um z.B. ambulant eine neurologische Statuserhebung, wie sie von vielen Kassen und Versicherungen mindestens einmal im Jahr gefordert wird, gebündelt – durch eine solche Kooperation – durchführen zu können. Die Vorteile wären genauso hoch wie bei der Schluckdiagnostik.

Beim Termin dabei war Ulrich Birkmann, Diplom-Sprachheilpädagoge und staatlich anerkannter Rettungsassistent. Seit 2008 leitet er die „Abteilung für Dysphagiologie und die Schluckambulanz Troisdorf-Sieglar“ im Sankt Johan-nes Krankenhaus in Troisdorf-Sieglar und ist Gründungsmitglied des „A.D.R. – Arbeitskreis Dysphagie Rheinland“. Seit 2001 ist er Lehrbeauftragter der Universitäten zu Köln, Hannover Bielefeld und Bochum sowie Gutachter für Bachelor- und Masterarbeiten zum Thema „Dysphagie“. Er ist Autor des „Kölner Befundsystems für Schluckstörungen – Kö.Be.S.“ (Pro-Log, 2007). 2015 veröffentlichte er gemeinsam mit Dr. med. Ch. Kley das Buch „FEES: Die funktionelle Schluckuntersuchung in der Neurologie – Ein Videolehrgang“ (Hippocampus, 2015). Seit 2015 ist Ulrich Birkmann zertifizierter FEES-Ausbilder (Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Deutsche Schlaganfall Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie und Arbeitskreis FEES) und zertifizierter FEES-Ausbil-der der „European Society of Swallowing Disorders“. Beim diesjährigen MAIK Münchner außerklinischer Intensiv Kongress ist Ulrich Birkmann Referent.

Dieser Bericht erschien in GD 44, April 2019, S. 72